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Urlaubsreise 2011
   
 


Käfer 1300 Baujahr 04/67

Der Käfer war eigentlich fast fertig. Die Karosseriearbeiten hat mein Schwiegervater im traumhaften Zustand hinterlassen. Das hat mir auch der DEKRA-Prüfer wohlwollend bestätigt.

Mit der Hilfe meines Freundes "Ped-Xing" (Jörg) haben wir den Motor, Bremsen, Elektrik usw. in betriebsfähigen Zustand gebracht. Eigentlich hat Ped-Xing alles selbst gemacht. Mit Androhung der Kündigung unserer Freundschaft habe ich Ped-Xing für diese Aufgabe missbraucht.

Dank Internet habe ich eine Menge Zubehörteile für den Käfer bekommen, die mein Schwiegervater trotz Käferclubmitglied nie bekommen hat. Ich habe nur wenig am Käfer mitgebaut, aber ich habe eine Menge Ersatzteile besorgt.

Der Wartburg 311 Baujahr 04/65

Dieser Wartburg war seit 1990 stillgelegt und wurde am 25.04.05 wieder von mir zugelassen. Der Wartburg stand die 15 Jahren in einer Garage und bis auf ein Wenig Rost und Staub war die Karosse in einen sehr guten Zustand. Der Motor und die Bremsen waren fest. Kühler war undicht. Der Vorschalldämpfer hatte ein großes Loch. Leider war der Tank so sehr verrostet, dass es mich später sehr viel Nerven kostete.

Meine Freunde Antje und Eike wollten am 30.04.2005 heiraten. Eike hatte mich darum gebeten dass ich Sie mit dem Wartburg zum Standesamt bringen solle. Mir blieben also 5 Monate zur Restauration Zeit. PedXing (Jörg) hatte durch sein Studium leider keine Zeit mehr für mich und ich wollte mit meinem gefährlichen Halbwissen nicht allein den Wartburg restaurieren.

Zum Glück hatte ich noch Tilo der alles kann, außer eine schöne Frau zu sein. Tilo ist der MacGyver unter den Hobbyschraubern. Er kann einfach alles. Tilo hat mir am Wartburg die Bremsen wieder instand gesetzt und den Motor zum Laufen gebracht. Den Vorschalldämpfer hat mir Tilo erst einmal notdürftig mit Schweißgerät zusammen geflickt, sollte für die Hochzeitsfahrt erst einmal reichen. Die Fahrzeugelektrik hat er auch noch gemacht.

In der Zwischenzeit habe ich mich um die Optik gekümmert, in dem ich alle Chrom und Aluteile zum Hochglanz gebracht habe. Der Vorbesitzer hatte doch tatsächlich alle Chromteile in Braun lackiert, obwohl das Chrom darunter noch völlig OK war. Da ich mit Chemie hier leider kein Erfolg erzielen konnte, aber ich mir die kalte Jahreszeit und ein stumpfes Messer zu Nutze gemacht. Ich brauchte ca. 1 Woche um mit einen kleinen Messer den Lack vorsichtig abzutragen. Der Kühlergrill war hierbei eine ganz besondere Herrausvorderung.

Der Kühler war in einen sehr schlechten Zustand und undicht, aber mit einem 100 Watt Lötkolben und Zinn habe ich das Problem erst einmal für ca. 500 km hinaus gezögert.

Der verrostete Tank hat mir das Leben schwer gemacht. Ständig war die Benzinpumpe durch Rost zugesetzt. Für eine Tankversiegelung hatte ich leider keine Zeit mehr.Das Problem mit dem Dreck in der Benzinpumpe musste jedoch gelöst werden. Ein Spritfilter musste her, aber das hatte leider die Pumpe nicht mehr geschafft. Zum Glück hatte ich noch eine neue Benzinpumpe aus einem Wartburg353 von Ped-xing's Vater geschenkt bekommen. Diese Pumpe hatte schon wesentlich mehr Förderleistung, jedoch hat auch diese Pumpe den Papierspritfilter nicht ganz geschafft. Also machte ich mich auf die Suche nach einen anderen Spritfilter. Ich wurde dank eines pfiffigen ATU Mitarbeiters aus Döbeln auch fündig. Er hat mir ein Filter für ein Mercedes 124 vorgeschlagen. Dieser Filter hat den Vorteil das der Dreck nicht am Sieb hängen bleibt, sondern in der Filterkammer immer wieder durchgewirbelt wird. So mit stopft sich das Sieb nicht gleich zu. Ich habe mir zur Sicherheit gleich mal 3 Stück gekauft und ich konnte es kaum glauben, der Wartburg lief auch endlich unter Last. Die Pumpe hat diesen Filter ohne Probleme geschafft.

Der Wartburg war nun endlich Fahrbereit jedoch immer noch ohne Betriebserlaubniss und DEKRA-Siegel. Es war der 24.4.2006, also nur noch 6 Tage zur Hochzeit. OK kein Problem dachte ich mir, ich habe am 26.4 Termin und am gleichen Tag kann ich die Nummernschilder beim Ordnungsamt holen, jedoch habe ich die Rechnung ohne den DEKRA-Prüfer gemacht. Der DEKRA-Prüfer hatte den Wartburg eigentlich technisch soweit ohne Mängel abgenommen, jedoch sollte ich jetzt auf einmal eine Warnblinkanlage vorweisen und jetzt kommt der Hammer: "Es ist nicht Zulässig gelbe Stopplichter am Fahrzeug zu führen" Ich dachte mir jetzt, " Sag mal spinnst Du?", " Soll ich Dir jetzt vielleicht eins ins die Fresse hauen?" Ich musste meine Wut in mir festhalten und freundlich bleiben und habe mit dem Prüfer eine Lösung vorgeschlagen. Ich habe den Prüfer freundlicher weise noch einmal darauf hingwiesen das ich dieses Fahrzeug als Oldtimer zulasse und das diese gelben Stopplichter Original sind. Als Kompromiss habe ich ihn vorgeschlagen dass ich zu Hause Rückleuchten mit roten Stopplichtern habe und er diese einfach als gesehen eintragen solle. Er ging zum Glück auf mein Vorschlag ein. Rückleuchten waren also jetzt vom Tisch. Leider konnte ich den Prüfer nicht von der Warnblinkanlage abbringen. Oldtimer hin oder her, der Wartburg war nun mal über 15 Jahre stillgelegt und jetzt musser eben die neuen Sicherheitsrichtlinien erfüllen. Zu meinem Glück hat mir der Prüfer vorgeschlagen dass ich den Schalter gleich am nächsten Tag vorstellen kann. Er kam also extra noch einmal für mich am Folgetag vorbei um mir die Papiere zu übergeben. Ich war also im Zeitplan und konnte am gleichen Tag zum Ordnungsamt. Am 29.4.2005 hatte ich endlich die Nummernschilder und der Wartburg wurde nach über 15 Jahren Stilllegung wieder im Straßenverkehr zugelassen.

Ich hatte hier keine Panne. Ich habe nur auf das Brautpaar im Clara-Zetkin-Park gewartet. Sie waren mit dem Fotografen für ein paar Fotos unterwegs.

Da steht er nun. Wie der Zufall es wollte, der Wartburg wurde am 30.4.1965 zugelassen. Am Tag der Hochzeit von Antje und Eike wurde der Wartburg 40 Jahre alt!

Bei der Hochzeitsfahrt hat der Wartburg sehr gut durchgehalten. Der Kühler und der Vorschalldämpfer hatten wie zu erwarten wieder ein Leck, aber das hat die Fahrt nicht groß beeinträchtigt.


 
   
 
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